Beiträge

14.12.2016
 

Yasmin Hoffmann spricht über Jelineks „Anmaßungen“ über die Mode zu sprechen und der Angst von Männern sich Korsett und Netzstrümpfe anzuziehen.

13.12.2016
 

Einer Revision Jelineks feministischer Position von den 1970ern bis heute widmen sich Christa Gürtler und Rita Svandrlik.

GENDER REVISITED

Interkulturelles Wissenschaftsportal der Forschungsplattform Elfriede Jelinek

 

Das Interkulturelle Wissenschaftsportal GENDER REVISITED der Forschungsplattform Elfriede Jelinek befasste sich mit dem Spannungsfeld von Geschlecht, Körper und Gewalt im interkulturellen Kontext.

Genderfragen scheinen im jüngeren Werk Elfriede Jelineks einerseits durch ein politisch und ökonomisch bedingtes Objekt-Subjekt-Verhältnis verdrängt zu werden, andererseits evozieren diese Texte mit dem Auftreten von Doppelgeschöpfen und ästhetischen Verfahren der Ambiguierung zudem neue Hybridformen von Geschlecht. 
Ausgehend von diesen Überlegungen wurde die feministische Forschung zur Autorin um neue Theorien erweitert und mit intersektional motivierten Ansätzen bzw. Methoden der Queer Studies ergänzt. Untersucht wurde, inwiefern Jelineks Texte auf die ideologische Aushöhlung von organischen, hierarchischen Dualismen wie Mann/Frau, Natur/Kultur, Geist/Körper reagieren und eine diesbezügliche Kontingenzperspektive eröffnen. In dieser Hinsicht waren besonders ihre neueren Texte mit globaler Perspektive von Relevanz.

Zwischen Dezember 2016 und März 2017 wurden im Portal laufend Beiträge veröffentlicht und von zwei Veranstaltungen – einer Videokonferenz und einem Workshop mit Lesung im Literaturhaus – begleitet.

Das Interkulturelle Wissenschaftsportal ist durch Interdisziplinarität und Internationalität gekennzeichnet. WissenschafterInnen aus verschiedenen Teilen der Welt nahmen daran teil, neben LiteraturwissenschafterInnen und GendertheoretikerInnen auch ExpertInnen der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Geschichtsforschung, der Theologie, der Ökonomie, der Translationswissenschaft, der Publizistik und der Musik-, Kunst-, Theater- und Filmwissenschaft.

Neben dem zentralen Kooperationspartner, dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum, arbeitete die Forschungsplattform dabei mit acht Internationalen Partner-Universitäten zusammen. Das Portal war Teil des wissenschaftlichen Schwerpunkts der Forschungsplattform Elfriede Jelinek, der sich mittels interdisziplinärer Dialog-Formen der Auslotung von inter- und transkulturellen Fragen widmete, um den fächerübergreifenden Forschungsdiskurs zu virulenten Themen unserer Zeit voranzutreiben.

Anliegen des Wissenschaftsportals war es dabei auch, neue Wege der wissenschaftlichen Interaktion zu beschreiten, innovative Formen des Diskurses und des internationalen Dialoges zu entwickeln und, gemäß dem Prinzip des Open Access, wissenschaftliche Ergebnisse einer möglichst großen Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Deswegen sind neben herkömmlichen Texten auch Beiträge in Form von E-Mail-Dialogen, Video-Statements, digitalisierten Kommentaren, Skype-Gesprächen und Fragebögen Teil dieses Portals.


DIE BEREICHE DES PORTALS

THEORIE

Dieser Bereich enthält theoretische Grundlagentexte, die sich mit den Entwicklungen der Gender Studies auseinandersetzen und überprüft, ob und wie sich diese Entwicklungen weg von einer dezidierten Frauenforschung hin zu intersektionalen Konzepten in den Texten Jelineks widerspiegeln. [Mehr]

ÄSTHETIK

Anknüpfend an Jelineks feministische Positionierung, wird in diesem Bereich aus Perspektive queertheoretischer Erkenntnisse auf Jelineks ästhetische Verfahren der Ambiguierung fokussiert und auf den performativen Charakter von Geschlecht und Konzepte der Maskerade und Travestie. [Mehr]

POLITIK

Die globalen Perspektiven auf Genderasymmetrien, die besonders die jüngeren Texte Jelineks eröffnen, sind von der Forschung bislang kaum beachtet worden. Dieser Unterbereich untersucht, wie Jelineks Texte auf die internationalen politischen Rahmenbedingungen für Gender-(Un)Gerechtigkeit reagieren. [Mehr]

KÖRPER

Inwieweit Jelineks Texte die ökonomische Dimension von Sexualität thematisieren, steht in diesem Bereich im Zentrum des Interesses. Besonders das politische Phänomen, den Körper als Vorwand zu gebrauchen, soziale Praxis nicht verändern zu können, soll hier genauer betrachtet werden.

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RELIGION

Neben Jelineks Abarbeitung am Katholizismus setzt sie sich besonders in neueren Texten intensiv mit gendersspezifischen Fragen in Bezug auf Islam und seinen Missbrauch durch patriarchalisch strukturierte Regime auseinander, die das Verhältnis von Glaube-Geschlecht-Geld kritisch beleuchten.

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