Workshop & Lesung im Literaturhaus
Im Rahmen des Projekts GENDER REVISITED war die Forschungsplattform Elfriede Jelinek an zwei Veranstaltungen beteiligt, die das Interkulturelle Wissenschaftsportal erweitern und hier - in Form von Videos, Textabdrucken und Berichten - dokumentiert werden. Die Forschungsplattform Elfriede Jelinek arbeitete bei diesen Veranstaltungen eng mit ihrem zentralen Kooperationspartner, dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum, sowie dem Literaturhaus Wien zusammen.
21.3.2017, 18:30
Literaturhaus Wien, 1070, Zieglergasse 26A
WORKSHOP
Elfriede Jelinek: GENDER REVISITED
TeilnehmerInnen:
Anna Babka (Universität Wien, Österreich)
María do Mar Castro Varela (Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland)
Gabriele Michalitsch (Universität Wien, Österreich)
Andrea Geier (Universität Trier, Deutschland)
Artur Pełka (Uniwersytet Łódzki, Polen)
Moderation: Susanne Teutsch
& LESUNG mit Gerhild Steinbuch
Welche Rolle spielen Geschlechterverhältnisse in den jüngeren Texten von Jelinek? Wie werden diese mit der Thematisierung von Globalisierung und Finanzkapitalismus verschränkt? Welche sind die Schnittstellen von Ökonomie, Sexismus und Politik? Wie ist Gender auf ästhetischer Ebene umsetzbar? Welche Konzepte verwendet die Autorin, den performativen Charakter von Geschlecht zu betonen?
Mit diesen Fragen setzten sich die fünf Jelinek-ExpertInnen und Gender-TheoretikerInnen im Rahmen des Workshops auseinander und untersuchten dabei das Spannungsfeld von Geschlecht, Körper und Gewalt in Elfriede Jelineks jüngeren Texten. Anliegen war es, die feministische Forschung zur Autorin um neue Theorien der Gender Studies zu erweitern und mit intersektional motivierten Ansätzen und Methoden der Queer Studies zu ergänzen. Die Ergebnisse wurden an diesem Abend präsentiert. Die Präsentation der Workshopergebnisse können Sie hier nachsehen.
Die Autorin Gerhild Steinbuch rundete die Veranstaltung mit der Lesung ihres für den Anlass verfassten Textes FINAL G(I)RLS oder Wenn das Schweigen was zu sagen hätte würd mich interessieren was es mir zu sagen hätte ab.
Ausgehend von der mit Jelinek gemeinsamen Vorliebe für Horrorfilme entwirft Steinbuch darin eine dichte Atmosphäre um die Körperlich- und Verwundbarkeit der Sprache. So wie das titelgebende Final Girl im Slasher-Film diejenige Figur ist, die am Ende den Killer besiegt und überlebt, tritt es bei Steinbuch als plurale Sprechbewegung auf, die sich die Wörter wie einen Mantel überwirft und mit ihrem aus ihr herausbrechenden Sprechmonster kämpft - das Ende bleibt in beiden Fällen offen. Den Text nachlesen können Sie hier.
In Kooperation mit dem Literaturhaus Wien und dem Referat Genderforschung der Universität Wien.
Mit freundlicher Unterstützung von: